Erfahrungsbericht von Katharina Fisse, Wien Februar-Mai 2019
Vor dem Antritt meiner Reise nach Wien, arbeitete ich die Liste der Vorbereitungs-To-Do`s von ERASMUS Plus ab, suchte mir eine Wohnung und nahm Kontakt zu meiner Anleiterin auf. Die Vorfreude wurde immer größer. Doch auch einige Fragen kamen auf: Wird die Arbeit Spaß machen? Gibt es große Unterschiede zur ergotherapeutischen Arbeit in Deutschland? Werde ich gut aufgenommen? Wie werde ich mich mit meinen ArbeitskollegenInnen verstehen? Wie werde ich mich in der Stadt zurechtfinden? Eine fremde Stadt in einem fremden Land, das kann sehr schwierig sein.
Zweifelsohne ist mein Praktikum in Wien das Beste gewesen, das ich je machen durfte. Sowohl die Stadt als auch die Arbeit im Zentrum für Entwicklungsförderung waren einfach wundervoll.
Meine Wohnung war in einem sehr schönen Bezirk, recht zentral, direkt am Donaukanal und an einer U-Bahn-Station gelegen. Perfekt! Die Stadt zeigte sich mir bereits am ersten Tag bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein von ihrer schönsten Seite. In das U-Bahnnetz hatte ich mich schnell eingefunden und konnte fast immer im 5-Minuten-Takt (anders als in meiner Heimat) die U-Bahn nehmen, um mein Ziel zu erreichen. Wien hat viele schöne Parks wie den Prater, die Donauinsel und den Augarten, in denen ich gerne spazieren ging. Der Kahlenberg (Foto1) ist nicht weit entfernt von der Stadt und zählt ebenfalls zu meinen Lieblingsorten. Auch im ersten Bezirk ging ich gern spazieren und genoss Sachertorte und Wiener Melange in den Kaffeehäusern. Am häufigsten jedoch ging ich am Donaukanal (Foto2) entlang, der sich in unmittelbarer Nähe meiner WG befand.
Das Team des Zentrums für Entwicklungsförderung der Wiener Sozialdienste hatte mich von Anfang an herzlich willkommen geheißen. Die Gastfreundlichkeit der Wiener ist meiner Erfahrung nach sehr groß. Zu keiner Zeit habe ich mich unwohl, fremd oder „fehl am Platz“ gefühlt. Von meinen kleinen KlientenInnen wurde ich ebenfalls sehr lieb aufgenommen. In die ergotherapeutische Arbeit im Fachbereich der Pädiatrie hatte ich mich schnell eingearbeitet und konnte große Fortschritte machen, dank meiner sehr kompetenten Anleiterin. Bereits am ersten Wochenende in Wien besuchte ich mit meiner Anleiterin eine Fortbildung im Bereich der Pädiatrie, die sehr lehrreich war.
Die Woche war von Arbeit geprägt, die Wochenenden waren komplett ausgebucht mit Besuchen von meinen Freunden und meiner Familie. Mittlerweile könnte ich Touren anbieten, da ich mich gut auskenne an all den „Touri-Spots“. Der einzige Nachteil der Hauptstadt sind die Preise. Dort zu leben ist sehr teuer, nicht nur die Mieten sondern auch die Lebensmittel.
Fazit
Berufspolitisch ist Österreich uns in Deutschland einen großen Schritt voraus. Sowohl die Arbeitsbedingungen, als auch die Ausbildung (hiermit meine ich die Akademiesierung und die im Vergleich geringen Kosten) und die Wertschätzung der Therapieberufe, wie der Ergotherapie, sind in Österreich deutlich besser.
Zweifelsohne ist mein Praktikum in Wien das Beste gewesen, das ich je machen durfte. Sowohl die Stadt als auch die Arbeit im Zentrum für Entwicklungsförderung waren einfach wundervoll. Ich bin unglaublich glücklich, dass ich diese bereichernde Erfahrung machen durfte und bin vor allem meiner Anleiterin unendlich dankbar, die dieses erst ermöglicht hat!
Comments