Zwischen alten Gassen und neuen Wegen - Auslandspraktikum in Wien
- ETOS Redaktion
- 25. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Ich, Lisa aus dem Kurs 2023-2026, durfte meine ersten drei Monate der Praxisphase im Bereich der Pädiatrie in Wien verbringen. Das Praktikum wurde durch das Programm Erasmus+ der Europäischen Union gefördert und durch die internationale Zusammenarbeit der ETOS erst möglich gemacht, wofür ich sehr dankbar bin.
Meine Praktikumsstelle war das Zentrum für Entwicklungsförderung in der Langobardenstraße im 22. Bezirk (Donaustadt). Durch die Fahrt mit der U2 über die Donaustadtbrücke, hatte ich immer einen schönen Ausblick auf das Wasser und auf die Stadt. Das Zentrum für Entwicklungsförderung ist als ambulante Krankenanstalt beauftragt, die regionale, diagnostische und therapeutische Versorgung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen sicherzustellen. Das Klientel besteht dort aus Kindern bis zum zehnten Lebensjahr mit Entwicklungsverzögerungen oder -gefährdungen, Beeinträchtigungen sowie neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen. Jedes Zentrum ist interdisziplinär aufgestellt, wodurch ich an Team-Besprechungen teilnehmen und andere Berufsgruppen nochmal besser kennenlernen konnte. Das interdisziplinäre Team habe ich als sehr bereichernd empfunden. Ich denke, dass die Kinder und ihre Bezugspersonen sehr von den unterschiedlichen Blickwinkeln und Fähigkeiten der verschiedenen Berufe profitieren. Mir hat der Austausch dabei geholfen, den Zuständigkeitsbereich der Ergotherapie weiter zu definieren und andere Sichtweisen auf das Klientel einzunehmen. Auf diese Weise konnte ich auch die Hippo-Therapie und tiergestützte Therapie in der Pädiatrie kennenlernen. Das Ergo-Team bestand aus vier Ergotherapeutinnen. Ich habe insbesondere den Alltag einer Ergotherapeutin begleitet und mit der Zeit immer mehr Tätigkeiten selbst ausprobieren und übernehmen können. Dazu zählten Interventionen planen, durchführen und dokumentieren, schriftliche Ausarbeitungen anfertigen, Therapiematerialien kennenlernen und herstellen und natürlich die passende Sprache bzw. Kommunikationswege für die Kinder finden. Ganz besonders war für mich die Interaktion mit den Kindern und das Entwickeln meiner therapeutischen Persönlichkeit in diesem Setting. Darüber hinaus habe ich neue Ansätze in der Ergotherapie kennenlernen können. Auch die Unterschiede zwischen Österreich und Deutschland hinsichtlich des Gesundheitssystems und der Finanzierung von Therapieeinheiten war für mich sehr spannend.
Außerdem habe ich erfahren, was es bedeutet für eine gewisse Zeit alleine im Ausland zu leben. Ich fühle mich selbstbewusster und unabhängiger und habe ein besseres und tieferes Verständnis für die Vielfalt der Gesellschaft. Zusammen mit anderen Studierenden, habe ich viel von Wien entdeckt und die vielfältigen Kulturangebote genossen. Besonders gut gefallen haben mir die schönen Fassaden, die zuverlässigen Öffis, die Kaffeehäuser, das Wienerisch der Einheimischen, die Musicals und die Weinberge. Sehr lohnenswert waren auch die kleinen Reisen nach Bratislava und Budapest in den Ferien. Die Erfahrung hat auf jeden Fall meinen Horizont erweitert, neue Möglichkeiten aufgezeigt und ein gewisses Freiheitsgefühl auf beruflicher und privater Ebene entfacht.
Die Erfahrung hat auf jeden Fall meinen Horizont erweitert, neue Möglichkeiten aufgezeigt und ein gewisses Freiheitsgefühl auf beruflicher und privater Ebene entfacht.
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