Anfang September 2024 ging es für uns, Alina, Lea und Finja, nach Wien. Wir hatten die Möglichkeit unser drittes Praktikum mit dem Erasmus-Plus-Programm dort zu absolvieren. In der Zeit dort konnten wir die österreichische Ergotherapie sowie das Leben und die Kultur in Wien kennenlernen.
Schon bei unserer Ankunft waren wir beeindruckt von den wunderschönen Häuserfassaden. Die Herbstsonne tauchte die Stadt während unseres Aufenthalts oft in ein goldenes Licht.
Außerhalb der Praktikumszeit ließen wir uns ausgiebig vom Stadtleben mitreißen und erkundeten die Stadt mit ihren vielen verschiedenen Bezirken. Ein Highlight waren die vielen wunderschönen Theaterstätten, in denen wir den Input von Ballett, Theaterstücken, Konzerten und Tanzstücken genossen. Außerdem gingen wir gerne in den Weinbergen der Umgebung oder an der Donau spazieren, um auch mal wieder grün neben dem Großstadtleben zu sehen. Auch Cafés, Museen, Weihnachtsmärkte, Hobbys, die wir teilweise dort fanden, Märkte, Kinos und vieles mehr füllten unsere freie Zeit.
Wir haben für unseren Aufenthalt eine WG in einer Wohnung, die wir zur Zwischenmiete gefunden haben, eröffnet. Dort verbrachten wir in den Gemeinschaftsräumen regelmäßig Koch- und Spieleabende zu dritt oder mit Besuch, welcher regelmäßig aus Osnabrück vorbeikam und konnten uns über unsere neuen Eindrücke und Erlebnisse austauschen.
Trotz der deutschen Sprache in Österreich lernten wir viele neue Wörter kennen, über die wir uns fast täglich nach unseren Praktikumstagen austauschten und versuchten diese in unseren eigenen Wortschatz zu integrieren. So ist in Österreich jede Sitzgelegenheit ein “Sessel” und Tüten gibt es hier auch nicht, sondern “Sackerl”. Außerdem kommt es zu Missverständnissen, wenn man sagt, dass man zu einem Ort läuft, weil laufen hier gleich rennen bedeutet. Zum Abschied gibt es die liebe Verabschiedung Baba.
Finjas Praktikumsstelle war das Senior*innenwohnheim ‘Pflege Meidling’. Dort gibt es neun Wohnbereiche, davon zwei mit dem Schwerpunkt Demenz. Das Therapieteam besteht aus 14 Therapeut*innen, wovon drei Ergotherapeut*innen sind. Finja konnte Einzel- und Gruppeninterventionen erleben und mitgestalten. Es gab Koch-, Bewegungs-, ADL- und Werkeinheiten. Außerdem lernte sie Konzepte wie ‘MAKS’, ‘ZEPS’ und die Validation kennen. Finja hatte durch das interdisziplinäre Team auch die Möglichkeit, bei anderen Professionen wie der Logopädie, Physiotherapie und Musiktherapie zu hospitieren. Sie fühlte sich im Team sehr wohl und wurde von Anfang an mit offenen Armen aufgenommen. Sie konnte trotz der begrenzten Zeit gute Beziehungen zu Klient*innen aufbauen und der Abschied fiel schwer.
Alina war in einem der mehreren Zentren für Entwicklungsförderung. Dies ist eine pädiatrische Stelle, in der Einzeltherapien und Gruppentherapien für Kinder von 0 bis 10 Jahren angeboten werden. Das Team besteht aus einer Vielzahl an engagierten Ergo-, Psycho-, Physiotherapeut*innen, Psycholog*innen und Logopäd*innen, die sehr viel Wert auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit legen. Der Austausch und das gemeinsame Planen ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Die Räume waren vielfältig ausgestattet und durch das herzliche, kompetente und motivierte Team hat es großen Spaß gemacht immer wieder Neues zu lernen, Konzepte und Ideen auszuprobieren und die Arbeit in der Pädiatrie unter besten Bedingungen kennenzulernen. Die Erfahrung, an einer so wertschätzenden Arbeitsstelle zu arbeiten, würde sie auf jeden Fall nicht missen wollen und auch hier fiel der Abschied nicht leicht.
Lea war auf der Remobilisationsstation im “Haus Gustav Klimt”. Dort wurde geriatrische Klientel vor allem nach Unfällen mit Sturzereignis, nach langen Krankenhausaufenthalten oder nach Operationen behandelt und darin unterstützt ihre Mobilität und Autonomie wiederzuerlangen. Das Therapieteam besteht aus fünf Physiotherapeut*innen und drei Ergotherapeut*innen, die sehr eng zusammenarbeiten und viel Wert auf den interdisziplinären Austausch legen. Neben Einzelinterventionen gab es verschiedene ergotherapeutische Gruppeninterventionen, wie eine Gedächtnisgruppe, ein Handfunktionstraining und eine Aktivgruppe. Es war eine schöne Praktikumszeit, in der Lea viele wertvolle Momente mit der geriatrischen Klientel sammeln konnte.
Die wunderschönen Erinnerungen, neu geknüpften Kontakte und Freundschaften sowie Einblicke in die österreichische Ergotherapie und Kultur haben uns sowohl auf persönlicher als auch auf professioneller Ebene weitergebracht und inspiriert.
Wir nehmen aus dieser Zeit alle drei viele wertvolle Erfahrungen mit. Die wunderschönen Erinnerungen, neu geknüpften Kontakte und Freundschaften sowie Einblicke in die österreichische Ergotherapie und Kultur haben uns sowohl auf persönlicher als auch auf professioneller Ebene weitergebracht und inspiriert.
Auch das Ankommen und Zurechtfinden in einer großen unbekannten Stadt war eine ganz besondere und herausfordernde Erfahrung, bei der wir uns gegenseitig unterstützen konnten. Wir nehmen Sicherheit und Zuversicht für zukünftige unbekannte Situationen aus dieser Erfahrung mit. Die Monate in Wien waren insgesamt eine sehr aufregende und schöne Zeit für uns.
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