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Andere Länder, andere Sitten – den Horizont erweitern.

Edinburgh - Queen Margret University



Von Ende Oktober bis Mitte November 2018 haben wir vier Wochen in Edinburgh, Schottland, an der Queen Margret University Einblicke in die Ausbildung zum Occupational Therapist erhalten. Dies war eine äußerst bereichernde Erfahrung, denn in Schottland gibt es im Allgemeinen keine Ausbildungen wie wir sie hier in Deutschland kennen. Die Ausbildung dort zum Occupational Therapist ist ein reines Studium, was sich somit von dem Aufbau her grundlegend zu dem hier in Deutschland und an der ETOS unterscheidet.


Wir wohnten bei einer lieben schottischen Gastfamilie in dem wunderschönen Stadtteil Morningside. Das soll eine der gepflegtesten und sichersten Ecken von Edinburgh sein. Die Nachbarschaft war einfach großartig. Auch unsere beiden Gasteltern waren die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaf in Person. Sie haben sich die gesamten 4 Wochen alle Fragen beantwortet und bei jeglichen Problemen mit den schottischen Arten geholfen. Von deren Haus waren wir in 5 Minuten im nächsten schottischen Supermarkt – man muss sich aber erstmal an die anderen Produktezeichnungen, die andere Ordnung und das veränderte Sortiment gewöhnen. Auch die Busanbindungen waren super. Alle paar Minuten fuhr ein Bus in die Stadt oder wieder zurück. Der einzige Nachteil an dieser Wohnsituation war die Verbindung zur Uni. Da diese am anderen Ende der Stadt lag, war leider auch der Weg etwas weiter. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt in einer Gastfamilie zu leben, denn mehr Einblick in das typisch schottische Leben geht nicht.


Das ganze Bachelorstudium dauert auch in Schottland vier Jahre. In jedem Jahr findet ein Praktikum statt, wobei sich die Dauer von Jahr zu Jahr steigert. Dabei können sich die Studenten aber nicht selber aussuchen, wo sie ihre Praktika absolvieren und es gibt auch keine Vorgabe, dass alle Bereiche abgedeckt werden müssen. Während unserer Zeit dort sind wir mir den Leveln 1,3 und 4 mitgelaufen, weshalb uns viele Inhalte bereits bekannt waren. Jedoch die Vorbereitungskurse auf den Bachelor waren äußerst interessant und hilfreich für uns. Wir konnte einiges für unsere Arbeit am Bachelor mitnehmen. In den Vorlesungen zu sein, nicht nur aufgrund des Inhaltes sehr interessant, sondern weil der Fokus und der Zugang zum Lernen und der Occupational Therapy ganz anders waren.


Eigentlich ist es völlig klar, dass ein „Occupational Therapist“ sich mit der „occupation“ der Klienten beschäftigt, das haben wir schon tausend Mal im Unterricht gehört. Aber wirklich in einem englischsprachigen Umfeld zu sein und in diesem Kontext diese Begriffe zu verwenden hat eine ganz andere Bedeutung. Insgesamt wird in dem Studiengang dort viel Wert auf das „Denken“ und das kritische Hinterfragen eines Occupational Therapists gelegt – er soll flexibel sein, sich dem Klienten anpassen. Darüber hinaus sind die Studenten zu eigenständigem Lernen angehalten und haben nur zwei bis drei Mal die Woche Vorlesungen. Ein zweiter Schwerpunkt, der uns aufgefallen ist, ist die Vermittlung von Recherchekompetenzen – wenn man das richtige Denken hat und weiß wo und wie man suchen muss, kann man sich die passenden Informationen und Skills selber aneignen.



Insgesamt also doch eine etwas andere Herangehensweise an das Studium, was sehr interessant zu sehen war. Aber wir haben ja nicht nur Zeit in der Uni verbracht – immerhin war auf dem für uns erstellten Stundenplan am Freitag „cultural experiences“ eingetragen. So hatten wir immer genügend Zeit die Stadt und die umliegende Umgebung zu erkunden. Wie vermutlich alle Harry Potter Fans wissen hat Joanne K. Rowling ihre ersten Teile in Edinburgh geschrieben und ihr dienten einige Orte dort als Inspiration. Und genau wie Harry Potter hat auch die Stadt etwas Magisches an sich. Es gibt dort sehr viel alte und wunderschöne Gebäude und unglaublich viele Sehenswürdigkeiten und Orte mit fantastischen Ausblicken. Mit kleinen ruhigen Orten wie dem Calton Hill oder dem Arthurs Seat vereint Edinburgh Großstadt und natürliche Ruhe. Es gibt süße Cafés und tausende von kleinen Pubs, mit und ohne Livemusik. Wirklich beschreiben kann man die Atmosphäre dort nicht, man muss es einfach selber erleben… Eins unserer persönlichen Highlights war ein Ceilidh Tanzabend mit typischen schottischen Bands und Tänzen. Die Atmosphäre dort ist der Hammer gewesen, dass darf man sich nicht entgehen lassen, wenn man einmal in Schottland ist.





Neben Edinburgh selber durfte aber natürlich eine Fahrt in die Highlands nicht fehlen – eine Fahrt bei der in den meisten Fällen die Regenjacke und die Gummistiefel nicht vergessen werden sollten. Doch wir hatten wahnsinniges Glück, alle Schotten meinten zu uns wir würden das typisch schottische Wetter verpassen…


Nur während unserer dreistündigen Hikingtour auf den Old Man Of Storr kamen wir nämlich in den Genuss einmal exklusiv den schottischen Regen mitzuerleben, mit permanentem Wind inklusive. Aber es hat sich absolut gelohnt! Der Ausblick war im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend Neben der Natur haben wir auch sehr viel über die Geschichte von Schottland und Edinburgh gehört, was auch einen ganz neuen Blick auf das Land und die Leute ermöglichte. Die gesamte Tour in die Highlands war einfach nur unbeschreiblich. So viele Geschichten und Legenden über Feen, Riesen und über die Geschichte von Schottland. Ich glaube wir haben noch nie so viel Spaß mit fremden Menschen gehabt. Und wenn wir schon bei den Leuten sind – wir haben dort Personen jeglicher Nation kennengelernt. Auch hier haben wir glaube ich beide unseren Blick erweitert, als wir uns mit Leuten aus Neuseeland, Bulgarien, der Schweiz, Spanien, Frankreich, England und noch vielen anderen Ländern unterhalten haben und teilweise neue Freundschaften schließen konnten.



So wie die Schotten sagen würden, es war wirklich „lovely“ all die tollen Menschen kennenzulernen, „amazing“ in die Landschaft und die Geschichte einzutauchen und „so interesting“ einen etwas anderen Zugang der Occupational Therapy kennen zu lernen! Es war wirklich ein wunderbarer Monat – die Erfahrungen dort waren unbeschreiblich und wir beide sind froh diese Chance bekommen zu haben! Danke!


Maike und Marina

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